Donnerstag, 23. April 2009

Projekt Luisenhain

WIRTSCHAFT: Luisenhain in Marienthal
Eine Genossenschaft möchte die alte Schule erwerben und zu einem Regionalzentrum umbauen

Marienthal - Die Genossenschaft „Im Luisenhain“ aus Berlin möchte die ehemalige Schule in Marienthal zum Mittelpunkt seiner Aktivitäten machen, deren Kern das Andenken an Königin Luise sein wird. Das Haus soll zu einem offenen Kultur-, Bildungs- und Wirtschaftszentrum ausgebaut werden. Der Kauf könnte bereits im zweiten Quartal 2009 erfolgen. Vorstandsmitglieder der Genossenschaft stellten ihre Ideen am Dienstag den Mitgliedern des Zehdenicker Sozialausschusses vor.
Mit einem Pilgerpfad von Berlin über Oranienburg, Löwenberg, Gransee und Neustrelitz soll der Königin Luise gedacht werden, deren 200. Todestag am 19. Juli 2010 begangen wird. Der Pfad ist zugleich der rote Faden, am dem sich die Projektideen der Genossenschaft entwickeln sollen. Die Freunde der allseits hoch geschätzten Königin befinden sich mit ihrer Gemeinschaft derzeit in der Gründungsphase. 60 Mitstreiter gibt es bereits. Der Vorstand rechnet mit etlichen mehr in den kommenden Monaten.
Als Hauptsitz soll das Schulgebäude in Marienthal dienen. Nach Erwerb der Immobilie würde das Areal zu einem genossenschaftlich organisierten Regionalzentrum umgebaut werden. Von dort werden dann die Aktivitäten koordiniert. Dabei ist an eine intensive Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren in Marienthal sowie in angrenzenden Orten gedacht. Gleiches gelte für Akteure, die ihren Standort am künftigen Luisenweg haben werden. Die Dachgenossenschaft will in ihrer weiteren Entwicklung acht Unternehmen gründen: Eines wird die Lebensschule im Luisenhain sein. Dort könnten 24 Kinder in einem Wocheninternat untergebracht werden, die am ADHS-Syndrom leiden. Ein weiteres Projekt heißt „Lebenskultur im Luisenhain“, ein Bildungs- und Coachingzentrum für Naturpädagogik und ganzheitliche Lebensweisen, in das Akteure aus der Region integriert werden sollen. Mit „Lebensraum im Luisenhain“ ist ein Vorhaben überschrieben, bei dem das Gebäude zum Teil als Mehrgenerationenhaus für zwölf zu betreuende Senioren, für Kinder sowie Projektmitarbeiter dienen wird. Auf dem Gelände werden zudem ökologische Wohnmodelle vorgestellt sowie zum Verkauf angeboten. Alternative Energien stehen ebenso im Mittelpunkt der Überlegungen wie die Eröffnung eines Dorfladens als Pilotprojekt – mit Ladengeschäft, Cafeteria, Internetcafé und Poststation. „Lebensreisen“ ist ein Vorhaben, das als Reiseveranstalter für kulturhistorische und ganzheitlich-ökologische Bildungsreisen fungieren soll. Lebensforum (Schulungszentrum) und Lebensverlag sind weitere Geschäftsideen, die die Genossenschaft „Im Luisenhain“ in Marienthal entwickeln will. Großes Ziel ist es, am Luisenweg Bioenergiedörfer, Bioenergiehäuser und Bionergiehaushalte zu entwickeln und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Genossenschaft kündigt an, dass Marienthal perspektivisch mit neuen Arbeitsplätzen und neuen Dorfbewohnern rechnen kann. (Von Andreas Röhl)

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