UMWELT: Er vertreibt Hexen und böse Geister
Die Menzer AG Waldwichtel und die Oberförsterei pflanzen in Neuroofen einen Bergahorn
NEUROOFEN - Es ist bei der Menzer Oberförsterei Tradition, den Baum des Jahres gemeinsam mit Kindern zu pflanzen, dieses Mal mit denen der AG Waldwichtel der Fontane-Grundschule. Am kommenden Mittwoch ist es wieder so weit: An der Straße nach Neuroofen wird der Bergahorn, der Baum des Jahres 2009, in den Boden gebracht.
Seit 1989 ernennt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald jährlich einen Baum des Jahres, der nach verschiedenen Kriterien ausgewählt wurde. Der erste so ausgezeichnete war die Eiche. Ziel dieser Aktion der Schutzgemeinschaft ist es, der Bevölkerung ökologische, forstliche und naturschutzfachliche Zusammenhänge zu verdeutlichen. Ein Erfolg der Initiative ist es, dass aufgrund der Nominierung des Speierlings zum Baum des Jahres 1993 dieser durch viele darauf folgende Pflanzaktionen vor dem Aussterben bewahrt werden konnte.
2009 ist nun der Bergahorn an der Reihe. Sein botanischer Name lautet acer pseudoplatanus und leitet sich vom lateinischen acer ab, was so viel wie spitz, scharf bedeutet und sich auf die Blattform bezieht. Den Zusatz pseudoplatanus erhielt er, da die Rinde älterer Bergahorne der Borke der Platane sehr ähnlich sieht. Die ältesten Exemplare dieser Baumart zählen bis zu 600 Jahre und sie erreichen eine Höhe von über 30 Metern. Nach etwa 120 bis 140 Jahren kann der Bergahorn, der zu den wertvollsten der Edellaubbäume zählt und das hellste einheimische Holz liefert, für den Bau von Möbeln oder Instrumenten verwendet werden. In diesem Alter haben die Stämme zumeist einen Durchmesser von etwa 60 Zentimetern erreicht.
Um den Ahorn rankt sich in manchen Regionen der Glaube, dass sein Holz, wenn es in Türen oder Schwellen verwendet wird, Hexen und böse Geister vertreibt. In Oberbayern sollen die Menschen die Wurzeln des Ahorns mit Wein begossen haben, um einen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen. Berühmt geworden ist das Holz des Baumes jedoch schon vor Jahrtausenden, da einer Sage nach das Trojanische Pferd, mit dessen Hilfe die Griechen ihren Sieg über die Trojaner errangen, aus Ahornholz gebaut worden sein soll.
Ob das nun stimmt oder nicht, jedenfalls pflanzen die Kinder am kommenden Mittwoch einen Baum, an dessen „Propellern“, die die Samen des Ahorn meterweit tragen können, sich ihre eigenen Kinder in etwa 30 Jahren erfreuen können. Dann trägt er nämlich zum ersten Mal Früchte. (Von Claudia Pirsch)
Donnerstag, 23. April 2009
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