dass die Tourismusregion nicht sterben darf
Wir versuchen natürlich auch dabei zu sein
17.06.2007 Protestwanderung 14.00 Uhr Neuglobsow
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STECHLIN Seit Jahren gehört die Gemeinde Stechlin zum Kreis der vielen Kläger, die sich vor allen möglichen Gerichten gegen die von der Bundeswehr geplanten Inbetriebnahme des Truppenübungsplatzes in der Kyritz-Ruppiner Heide wehren. Am kommenden Sonntag wird die Gemeinde nun erstmals auch als Gastgeberin einer der regelmäßigen Protestwanderungen der Bürgerinitiative Freie Heide sein.
Und die Gemeinde macht das mit Stolz - wenngleich einschränkend zu sagen ist, dass es in den Stechliner Orten durchaus auch Befürworter der Bundeswehrpläne gibt. Dennoch wird seit Monaten die Werbetrommel für die Wanderung gerührt. In Neuglobsow wurde sogar ein Vorbereitungskomitee gegründet, dass für einen würdigen Rahmen sorgen sollte. Einige Gemeindevertreter verzichteten auf ihr Sitzungsgeld, um ein Schild zu finanzieren, dass die Gemeinde ab Sonntag gut sichtbar als Bombodromgegnerin ausweisen wird.
Unklar ist bislang, wie viele Leute an der Demonstration teilnehmen werden. Zwischen 500 und 1 500 sollen es werden. Nicht einmal der Sprecher der Bürgerinitiative (BI) Freie Heide, Benedikt Schirge, wagt mit seiner Erfahrung von 104 Protestwanderung eine sichere Prognose
Ansonsten aber steht der Neuglobsower Demofahrplan schon minutiös fest. Ab 13.45 Uhr wird das Granseer Feuerwehrorchester vor der Kirche die Gäste empfangen. Um 14 Uhr werden Stechlins Bürgermeister Wolfgang Kielblock und ein BI-Sprecher die Demonstranten begrüßen. Anschließend ist eine Andacht mit Pfarrer Mathias Wolf vorgesehen. Eine halbe Stunde später wird die Wanderung mit Musik vom Blasorchester starten. Über den Forststeig geht es dann in großem Bogen zum Neuglobsower Ortsausgang, wo das Protestschild der Gemeinde enthüllt wird. Ortsbürgermeister Rainer Böttcher wird den Anlass mit einer kleinen Rede würdigen.
Gegen 15 Uhr werden die Protestwanderer auf dem Stechlinseeplatz erwartet. Auf der dortigen Abschlusskundgebung werden unter anderem Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann, die Bundestagsabgeordnete Angelika Krüger-Leißner (beide SPD), Fürstenbergs Bürgermeister Robert Philipp sowie Vertreter des Amtes Gransee, der Gemeinde Stechlin, der Armin T. Wegner-Gesellschaft, der Initiative Pro Urlaub, der Naturparkverwaltung und des Verkehrsvereins Stechlin reden. Auf dem Platz werden sich zudem zahlreiche Vereine und Verbände präsentieren. Ab 16.15 Uhr werden schließlich die Menzer Herbstzeitlosen bei einem lockeren Beisammensein für die Gäste singen.
Den ganzen Tag über sind Karikaturen zum Thema von Lothar Müller im Stechlinseecenter zu sehen.
Gestern rief auch der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen zur Teilnahme an der Demonstration in Neuglobsow auf. "Die Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide als militärisches Übungsgelände bedroht die einzigen Wirtschaftsbereiche, die in größerem Umfang noch Chancen auf Arbeitsplätze schaffen. Tourismus und Ökolandbau werden durch die Abgase der tief fliegenden Militärmaschinen sowie deren Lärm unmöglich gemacht", schreiben die Grünen, die in ihrem Aufruf auch an den Volksaufstand am 17. Juni 1953 erinnern, der sich Sonntag zum 54. Mal jährt.
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